Volvo P172. (Bild:©Volvo Cars/ Archiv) |
Es ist sicher jedem Autofan die Legende aus dem Hause Ford bekannt.
Der Mustang. Als dieser 1964 auf den Markt kam, war dieser
eine kleine Sensation.
Damit hatte Ford auf Anhieb eine Ikone
geschaffen, die auf vielen Märkten zu dem beliebtesten und
begehrtesten Fahrzeugen seiner Klasse gehörte. Lange Schnauze,
kurzes Heck, Platz für 4 und auf Wunsch richtig Bums unter der Haube
(bis 7 Liter V8 mit 390PS). Dieses Erfolgsrezept kam bei den Käufern
so gut an, dass allein in den ersten 2 Produktionsjahren über 600
000 Fahrzeuge verkauft wurden. Durch den Erfolg des Amerikaners
fühlten sich viele Hersteller gezwungen, ebenfalls ein solches
Modell im Portfolio zu haben. Somit entwickelte Alles was Rang und
Namen hatte ein eigenes „Pony Car“, wie diese Fahrzeugklasse
hieß, welche durch den Mustang begründet wurde.
Auch bis dato unbekannte Marken, oder Sportwagenbauer entwickelten
solche Modelle. So entstanden Fahrzeuge wie zum Beispiel der ISO
GRIFO 7 LITRI mit 304 PS. Oder der Lamborghini 350 GT mit
bis zu 360 PS.
Volvo P172. (Bild:©Volvo Cars/ Archiv) |
1966 begann auch bei Volvo die Entwicklung eines solchen Modells. Die
Geburtsstunde des Volvo P172. Klassisch gezeichnet sollte
dieser die Volvo Grundwerte in diese Fahrzeugklasse übertragen.
Auch der schwedische Entwurf wies eine lange Motorhaube und ein
relativ kurzes Heck auf. Der 2-Türer hatte ebenfalls Platz für bis
zu 4 Personen und deren großes Reisegepäck.
Die Technik und das Fahrwerk sollte der P 172 in modifizierter Form
von seinem kleineren aber teureren Bruder Volvo P1800
übernehmen, welcher seit 1961 gebaut wurde. Dieser feierte durch die
Serie Simon Templar mit Roger Moore große Erfolge, an die der P 172
anknüpfen sollte.
Erste Entwürfe entstanden wie die ersten Modelle im Maßstab 1:4
noch 1966.
Anfang 1967 wurde dann an einem Modell im Maßstab 1:1 gearbeitet,
welches im Mai dieses Jahres fertig gestellt wurde.
Der damalige Volvo-Chef Gunnar Engellau ( VD von 1956 - 1971)
hatte jedoch schon zu diesem Zeitpunkt Zweifel am Erfolg des P172.
Er sah für solch ein Modell in Europa keinen Markt.
Und in der Tat feierte auch der Ford seine Haupterfolge auch nur in
den USA. In Europa spielte der Mustang immer nur eine Nebenrolle. Zu
hoch war der Verbrauch dieser Modelle und der schon damals
vergleichsweise teure Kraftstoff in Europa vermasselte dem Pony Car
Original den Erfolg diesseits vom „Großen Teich“.
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Somit kam das Ende für den Volvo P172 noch bevor er laufen lernte.
Nach unseren Informationen existiert das Modell, welches nicht fahren
konnte, noch immer. Es ist jedoch kein Dauerexponat im Volvo
Museum in Göteborg.
Schade eigentlich.
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